Mittwoch, 15. Juli 2009

"Wenn man Reparaturwerkzeug falsch benutzt" oder "Luftmatratze gegen Wohnung"

Was genau passiert, wenn man ein Reparatur-Set für Autoreifen bei einer Luftmatratze einsetz hat man jetzt in Düsseldorf gesehen.
explosion Dort hat ein 45-Jähriger seine ganze Wohnung gesprengt, ein 3-Jähriges Mädchen wurde mit leichten Verbrennungen ins Krankenhaus geliefert.
Der Mann hatte am Vorabend eine kleine Luftmatratze aufpusten und stellte fest das diese undicht war. Er griff zu einem lösemittelhaltigem Reparaturmittel und wollte damit die Luftmatratze reparieren. Als er am nächsten Morgen - heute - die Matratze erneut mit einem elektrischen Gebläse auspumpen wollte, gab es eine überraschende Verpuffung der Gase des Reparaturmittels in der Luftmatratze. Folge: eine Stichflamme und eine gewaltige Druckwelle samt Knall. Der Mann rief sofort die  Polizei, diese verständigte die Feuerwehr. Drei Wachen rückten aus, insgesamt waren mehr als 30 Retter im Einsatz, das 5-stöckige Wohnhaus wurde sofort evakuiert, da der Verdacht der Einsturzgefahr bestand. Und tatsächlich war diese begründet: die Verpuffung drückte eine Betonwand um wenige Millimeter ein, eine Gipsbetonwand wurde fast vollkommen zerstört. Das Mobiliar ist nicht mehr zu gebrauchen, ein Baustatiker prüft zur Zeit die Stabilität der Wohnung. Zu Sicherung wurden im Keller Stützen angebracht. Die Mitbewohner durften schon 2 Stunden nach dem Unglück wieder in ihre Wohnungen, die Wohnung des Mannes ist weiter gesperrt. Hier sieht man deutlich, wie stark die Verpuffung gewesen sein muss.

Dumm für den Mann: die Kriminalpolizei ermittelt wegen "fahrlässigen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion". Auch die Versicherung wird sich wahrscheinlich quer stellen und nur mit viel glück auch nur ein Teil des Schadens übernehmen. Denn da der Mann eindeutig die Warnhinweise des Reparatur-Herstellers ignoriert hatte, die vorschrieben, das Mittel nur an Autoreifen zu benutzen, besteht wahrscheinlich kein Anspruch auf Schadensersatz.

Quelle: derwesten.de

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